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Dschask in der Provinz Hormozgan

Bandar-e Dschask (persisch بَندَرِ جاسک) ist eine Hafenstadt in der Provinz Hormozgan, Iran. Sie ist Verwaltungssitz des Bezirks Dschask. Beim 2011 Zensus betrug ihre Einwohnerzahl 13.810. Das Klima ist warm und schwül.

Die Stadt liegt auf und am Ra’s-e Dschask (Kap Dschask), einer nach Südwesten in den Golf von Oman ragenden Landspitze, rund 225 km südöstlich von Minab und etwa 1700 Kilometer südlich von Teheran am Nordufer des Golfs von Oman bzw. am Ostufer der Straße von Hormus. Das Kap Dschask ist das westliche Ende der Makran-Küste, die sich von hier auf etwa 1000 km Länge in östlicher Richtung bis zur Sonmiani-Bucht, ca. 25 Kilometer nördlich von Karatschi, in Pakistan erstreckt.

Geschichtliches

Bandar-e Dschask war einst ein Zentrum des Mithra-Kults in Persien, und die Ruine des Mithra-Tempels „Anahita“ steht noch heute in der Stadt.

Im Dezember 1616 erschien das erste englische Handelsschiff, die aus Surat in Indien kommende James unter Kapitän Edward Connock von der Englischen Ostindien-Kompanie in Dschask und bereits 1619 richtete die Kompanie auf der Grundlage eines 1617 durch Connock von Schah Abbas I. erwirkten Privilegs hier eine Niederlassung ein. (Die gleichzeitig gegründete Persia Agency wurde nach der Vertreibung der Portugiesen aus Hormus im Jahre 1622 nach Bandar Abbas verlegt.) Die Kompanie erhielt das Recht, Güter zollfrei ein- und auszuführen, eine Kirche zu bauen und Gottesdienste zu halten, einen Friedhof einzurichten, britische Gesetzesbrecher zu verhaften und nach England zu repatriieren, und Strafgerichtsbarkeit in anglo-iranischen Fällen auszuüben. Der Antrag, ein Fort bauen zu dürfen, wurde 1618 allerdings abgelehnt. Als ab 1619 die seit 1515 auf der Insel Hormus etablierten Portugiesen aus Surat kommende Schiffe der Britischen Ostindien-Kompanie am Anlaufen von Dschask zu hindern versuchten, kam es am 28. Dezember 1620 zum Seegefecht bei Dschask zwischen jeweils vier Schiffen auf beiden Seiten. Die portugiesisch-flämische Schwadron wurde durch britisches Geschützfeuer schwer beschädigt und rettete sich nach Hormus. Im Januar 1622 eroberte Abbas mit Hilfe von sechs Schiffen der Kompanie die Insel Hormus von den Portugiesen zurück. 1623 ließ er den Hafen auf das Festland verlegen und gab der dortigen Stadt ihren heutigen Namen Bandar Abbas, das bald darauf Bandar-e Dschask als Hauptbasis der East India Company am Persischen Golf ablöste.

1869 wurde Bandar-e Dschask kritischer Knotenpunkt einer 1868/69 eingerichteten neuen Telegraphenverbindung von Britisch-Indien nach Westeuropa: ein Unterwasserkabel von Karatschi über Sonmiani, Ormara, Pasni und Gwadar (alle im heutigen Pakistan) sowie Tschahbahar (im Iran) nach Dschask und das Unterwasserkabel von Aden wurden in Dschask an die Überlandleitung von Buschehr und Bandar-e Lengeh angeschlossen. Die unmittelbar am Kap gelegene Telegraphenstation des Indo-European Telegraph Departments (IETD) in Dschask wurde im Ersten Weltkrieg ab 1916 von einer Kompanie Sepoys beschützt. Das 1914 auf dem Dach der Station installierte Leuchtfeuer wurde nach Beginn des Zweiten Weltkriegs (wohl 1941) durch einen runden, weiß gestrichenen Leuchtturm ersetzt, an dessen Stelle heute ein 20 m hoher roter Stahlfachwerkturm mit quadratischem Querschnitt steht.1930 wurde die bisher britische Telegraphenstation nebst Leuchtfeuer an die iranische Regierung übergeben. Das Gebäude ist seit 2006 als historisch bedeutsam registriert und es gibt Bestrebungen, es zu einem Militärmuseum umzufunktionieren.

Sehenswürdigkeiten

Sehenswert is der sogenannte Black and White Tower (Schwarz-Weißer Turm), ein ehemaliges Navigationszeichen am Strand im Süden der Stadt, etwa 1 km östlich des Kaps. Er ist wechselweise aus sieben oder acht Lagen weißen bzw. schwarzen Ziegelsteinen gemauert, die insgesamt drei weiße und drei schwarze Bänder ergeben. Der oberste schwarze Lage endet in einer stumpfen pyramidenförmigen Spitze.

Unmittelbar nördlich der Stadt mäandriert der große Priel Xore Jâsk in zwei großen Schlingen mehrere Kilometer ins Landinnere. Sein Umfeld, etwa 11.500 Hektar groß, besteht aus Sandstränden, Dünen, Watt, Marschen, Überflutungsmooren, kaum bewachsenen sandigen Flächen und, an seinem inneren Ende, einem prächtigen Mangrovenwald von rund 100 Hektar der Species Avecinnia marina. Das Gebiet ist von erheblicher Bedeutung für hier überwinternde Vögel, wie z.B. Krauskopfpelikan (Pelecanus crispus), Goliathreiher (Ardea goliath), Paddyreiher (Ardeola grayii), Triele#Krabbentriel (Burhinus recurvirostris), Seeadler (Haliaeetus albicilla) usw. Auf der Ebene um das Prielgebiet finden sich Flughühner#Braunbauch-Flughuhn (Pterocles exustus) und Sandlerche (Calandrella raytal).

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