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Übersetzungen von Joseph von Hammer-Purgstall in persisch

Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall war ein österreichischer Diplomat und Orientalist.

In der europäischen Geistesgeschichte ist Joseph von Hammer-Purgstall vor allem als Übersetzer zu großem Ansehen gelangt. Er übersetzte aus dem Türkischen, Arabischen und Persischen zahlreiche Werke ins Deutsche – z.B. Diwan des Hafis (1812), ein Werk, das für Johann Wolfgang von Goethe die Anregung zu seinem West-östlichen Divan (1819) bildete. Er war auch als Übersetzer ins Persische tätig und veröffentlichte mit Marku Antōninu Aitokratoros Tōn eis heauton biblia 12 (1831) eine zweisprachige altgriechisch-persische Ausgabe der Selbstbetrachtungen des römischen Kaisers Marc Aurel, die sich an den persischen Herrscher Fath Ali Schah richtete.

Übersetzungen;

Nezami;1809 brachte der Übersetzer Joseph von Hammer-Purgstall, ein Absolvent der Wiener Orientalischen Akademie, die ersten Nachdichtungen von Nezāmis Chosrau und Schirin als Buch heraus, die seit 1798 in Christoph Martin Wielands Neuer Teutscher Merkur erschienen waren.

Hafis;1812–1813 folgte, „Aus dem Persischen zum erstenmal ganz übersetzt“, mit dem Diwan des Hafis (DMG Ḥāfiẓ, gest. um 1389) die erste vollständige Übersetzung einer Diwanausgabe in eine europäische Sprache, ebenfalls von Hammer-Purgstall, der mit den Arbeiten 1799 in Istanbul begonnen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Persisch übersetzerisch noch kaum erschlossen. Vielleicht als größte Leistung ist anzusehen, dass Hammer-Purgstall sich vom ethnisch polarisierenden Ton Herders löste. Bei Johann Wolfgang von Goethe findet Hafis erstmals 1814 Erwähnung. Das anekdotenreiche Vorwort in Hammer-Purgstalls Hafis-Diwan könnte für Goethes späte Gedichtsammlung West-östlicher Diwan (1819), seine Huldigung an Hafis, ebenso bedeutsam gewesen sein wie die übersetzte Lyrik. 1818 hatte Hammer-Purgstall in der Widmung seiner orientalisierenden Gedichte Morgendländisches Kleeblatt geschrieben:

„Dem Zaubermeister das Werkzeug“, und er meinte Goethe, den er nicht persönlich kannte.

Chayyam;Hammer-Purgstalls Studie Geschichte der schönen Redekünste Persiens. Mit einer Bluethenlese aus zweyhundert persischen Dichtern (1818) erwies sich für die deutschsprachige Literatur ebenfalls als einflussreich. Goethe nutzte sie für seine Noten und Abhandlungen, der Ergänzung zu den Gedichten seines West-östlichen Diwan. Allerdings erwähnte Goethe darin nicht die 25 Robaʿiyat von ʿOmar Chayyam (11. Jahrhundert), die als Teil der Blüthenlese erstmals in eine moderne westliche Sprache übersetzt publiziert wurden, ebenfalls durch Hammer-Purgstall.

Rumi;Hammer-Purgstall widmet Rumi in seiner Geschichte der schönen Redekünste Persiens (1818) einen langen und enthusiastischen Abschnitt. Erst 1849 sollte als Nächstes Georg Rosen die ersten Teile von Rumis Masnawī in deutsche Verse übertragen.

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